Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung):
Unter Hyperlipidämie versteht man eine erhöhte Konzentration der Blutfette. Die Blutfette unterteilt man noch in das Cholesterin und die Triglyceride. Die Konzentration der Blutfette ist zum Teil genetisch bedingt (vor allem beim Cholesterin) oder essensabhängig (vor allem die Triglyceride). Erhöhte Fettwerte haben eine "schlechte" Wirkung auf unser Gefäßsystem, nur das "gute" HDL-Cholesterin hat einen beschützenden Effekt. Fett im Körper hat nicht nur eine energiespeichernde Funktion (also eine Art Speisekammerfunktion), sondern Fette haben zum Teil eine Hormoneigenschaft und eine entzündugsfördernde Funktion, die für unser Herz-Kreislauf-System schädlich sind.
In der Arztpraxis bestimmt man in der Regel 4 Fettwerte:
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Gesamtcholesterin (Cholesterin zum größten Teil genetisch bedingt)
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HDL-Cholesterin (= Anteil des "guten" Cholesterins)
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LDL-Cholesterin (= Anteil des "schlechten" Cholesterins)
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Triglyceride (vor allem essensabhängig)
Die Grenzwerte der Fettwerte wurden in den letzten Jahren immer weiter nach unten korrigiert. Ziel sollte sein, dass die "schlechten" Fettanteile so niedrig wie möglich sind (also Cholesterin < 200 mg/dl , LDL-Cholesterin < 160 mg/dl , Triglyceride 50 mg/dl).
Auch wenn viele Studien zeigen, dass das Herz-Kreislaufrisiko um so höher ansteigt, je höher die Konzentration der Blutfettwerte ist, so spielt eine erbliche Belastung auch eine große Rolle. In der Praxis ist neben der Bestimmung der Fettwerte auch die Frage ("Haben nähere Angehörige wie Eltern oder Geschwister vorzeitig einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erlitten ?") für den Patienten von großer Bedeutung.
Schließlich besteht auch noch die Möglichkeit mit einer Ultraschalluntersuchung zu klären, ob man das "böse" LDL-Cholesterin in seinen Gefäßen ablagert. So kann man z.B. an der Hauptschlagader am Hals den sogenannten "Intima-Media-Komplex" bestimmen. Wird in dieser Gewebeschicht zwischen der Gefäßwand und der mittleren Gefäßschicht zu viel Cholesterin abgelagert, so bedeutet das für den Patienten ein deutlich höheres Gefäßrisiko.
Therapie der Hyperlipidämie
Bei bestehendem Übergewicht sollte ein Normalgewicht angestrebt werden durch eine ausgewogene Ernährung und vermehrte körperliche Betätigung. An medikamentöser Therapie sind vor allem die sogenannten CSE-Hemmer zu nennen, die eine deutliche Senkung vor allem der Cholesterinwerte bewirken. Diese CSE-Hemmer sollten vor allem Patienten mit einem erlittenen Herzinfarkt oder Schlaganfall einnehmen, sowie die Patienten mit einer vermehrten Fetteinlagerung in dem oben genannten "Intima-Media-Komplex", auch wenn diese Patienten noch keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben.